Willkommen auf meinem Blog

Nachdem sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis herumgesprochen hat, dass ich nebenberuflich als Wechseljahresberaterin arbeite,
werde ich immer wieder um Tipps und Rat gefragt.
Dabei entstand die Idee zu diesem Blog, um so mein Wissen über das Thema Wechseljahre allen Interessierten anzubieten.
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Sonntag, 29. August 2021

Bioidentische Hormone

Nachdem bekannt wurde, dass künstliche Hormone zu Krebs und Schlaganfall führen können, breitete sich nach der Euphorie über Hormone als ewigem Jungbrunnen allgemeine Ratlosigkeit aus.

Mit Verbreitung der Studienergebnisse der Women‘s Health Initiative 2002, trat die Entwicklung risikoarmer Alternativen mit körperidentischen Hormonen in den Fokus.

Nicht die Hormon-Ersatztherapie an sich ist ein Problem. Sondern, dass fast ausschließlich mit künstlichen Hormonen behandelt wird, mit so genannten Designer-Hormonen. Da diese sich von den im Körper vorkommenden Hormonen erheblich unterscheiden, ihre biochemische Struktur anders ist, können sie auch nicht optimal in den Stoffwechsel integriert werden. Führt man dem Körper dagegen bioidentische Hormone zu, können diese sehr viel besser genutzt werden.

Langsam setzt sich das Wissen über diese, sehr gut wirksame, Hormonbalance Therapie durch. Ihr Geheimnis: Wirkstoffe der Yamswurzel. In der Yamswurzel ist Saponin Diosgenin enthalten. Diosgenin besitzt in seiner chemischen Struktur Ähnlichkeit mit Steroidhormonen wie z.B. dem körpereigenen Progesteron, und wird im Labor so aufbereitet, dass es in seiner chemischen Struktur völlig identisch mit dem körpereigenem Progesteron ist. Damit es von Körper aufgenommen wird, muss die Bioverfügbarkeit erhöht werden, das erreicht man durch die Mikronisierung.
Das mikronisierte Progesteron wird als Salbe, Creme, Gel oder Kapseln angeboten. Alle Formen sind in Deutschland verschreibungspflichtig.

Einer ihrer Pioniere war der amerikanische Arzt Dr. John R. Lee aus Kalifornien. Er therapierte über dreißig Jahre lang erfolgreich mit bioidentischen Hormonen, vor allem mit dem natürlichen Progesteron.

Mittlerweile gibt es auch bei uns immer mehr Ärzte die mit bioidentischen Hormonen behandeln. Meistens wird das Utrogest (Progesteron) als Kapsel, und das Gynokadin (Östrogen) als Gel verschrieben. Wenn Frau auch unter Scheidentrockenheit leidet, wird zudem noch eine Vaginalcreme mit dem Wirkstoff Estriol (ein relativ schwaches und kurz wirksames Östrogen) verschrieben, z.B. Oekolp oder Xapro Creme.

Die meisten Frauen kommen damit, nach dem sie die richtige Dosierung für sich gefunden haben, sehr gut zurecht.

Was leider fehlt, ist die sorgfältige Anamnese, ein fundiertes Wissen über die vielfältigen und komplizierten hormonellen Vorgänge in den Wechseljahren, um die Wirkung und die Dosis der Hormone, sowie erwartete Nebenwirkungen und Risiken, besser einschätzen zu können. Es werden immer noch keine Blutuntersuchungen gemacht, um einen eventuellen Mangel festzustellen, sondern die Frauen müssen durch ausprobieren ihre Dosis meist selbst rausfinden.
Wenn Frau auf ein Blutest besteht, muss sie es meistens selber bezahlen.

Auch wenn die Hormonbalance Therapie mit bioidentische Hormonen meist ohne Nebenwirkungen, und sehr wirksam ist, gehört sie in die Hände von erfahrenen Experten. Bitte nicht selber experimentieren.

Dr. Alexander Römmler (ehemals Hormonzentrum München) hat zu diesem Thema eine auch für Laien gut verständliche Publikation rausgebracht.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sie erwähnen Utrogest und Gynokadin,so als ob diese naturidentisch(aus Yamswurzel)wären.Nach meinen Informationen sind es zwar natürliche,aber synthetisch hergestellte Hormone.siehe tomdoc.de

Anonym hat gesagt…

Ja sie werden, sagen wir mal, halbsynthetisch hergestellt. Und zwar aus Diosgenin, das in der wilden mexikanischen Yamswurzel (aber auch in anderen Pflanzen) vorkommt. Diosgenin wird im Labor in einem dreistufigen Prozess in Progesteron/Östrogen umgewandelt, indem es mikronisiert wird. Ausschlaggebend ist, dass so hersgestellte Hormone in ihre chemischen Struktur völlig identisch mit Körpereigenen Hormonen sind und so von Frauen (und Männer) fast immer sehr gut vertragen werden, wenn die richtige Dosierung gefunden wurde. Deswegen ist es wichtig sich von einem Kompetenten Arzt begleiten zu lassen. Hoffe das ist jetzt etwas klarer. LG Nadia Ralica

Anonym hat gesagt…

Das heißt man kann sich ruhig Utrogest und Gynokadin verschreiben lassen ( was ja von der Krankenkasse bezahlt wird) wenn man sich für bioidentische Hormone entschieden hat ? Dann könnte ich mir ja die hohen Kosten der selbst bezahlten Laborkosten, Arztkosten und Kosten der bioidentischen Hormoncremes sparen.???

Nadia Ralica hat gesagt…

Ja genau das heißt es. Allerdings muss Frau die Laborkosten meistens selber bezahlen. Die meisten Ärzte reden da vom knappen Budget. Ein guter Arzt kann aber auch anhand von Beschwerdenbild die fehlenden Hormone verschreiben. Meistens muss es 1 - 2 mal angepasst werden bevor die richtige Dosierung gefunden wird. Viel Glück und ein gutes Neues noch!

Anonym hat gesagt…

Versteh ich das richtig, daß auch das Gynokadingel aus der yamswurzel hergetellt wird? Ich habe es verschrieben bekommen und habe Angst es zu nehmen, da ich über die Nebenwirkungen (Beipackzettei) sehr erschrocken bin.
Kann ich es bedenkenlos nehmen?

Nadia Ralica hat gesagt…

Ja, das Gynokadin wird auch aus Diosgenin hergestellt, dass unter anderem auch in der Yamsknolle zu finden ist. Lese bitte die Posts weiter oben, da wird das noch genauer erklärt.
Bedenkenlos würde ich das aber nicht nehmen sondern immer mit der kleinsten Dosierung anfangen und sich dann langsam an die für mich selbst beste Dosierung herantasten. Außerdem braucht es noch den Gegenspieler, das Progesteron, außer die Gebärmutter ist nicht mehr vorhanden.
Nebenwirkungen: laut Arzneimittelgesetzt müssen auf dem Beipackzettel alle möglichen Nebenwirkungen der Estrogene aufgeführt werden. Ob bioidentisch oder nicht wird nicht unterschieden. Die Erfahrungen die Frauen mit Gynokadin machen, sprechen aber für sich: wenn die richtige Dosierung gefunden wird, gänzlich Nebenwirkungsfrei.
Viele Grüße und alles gute
Nadia

Anonym hat gesagt…

Wieviel Hub Gel nimmt man üblicherweise und wie hoch sollte Famenita ( = Utrogest?) eingenommen werden? Ich soll 2 Hub Gel und Famenita 100 nehmen. Kann ich auch 1 Hub Gel ausprobieren ? Blutuntersuchung wurde keine gemacht.

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